Das CERN, die größte Forschungsorganisation der Welt, setzt Pentaho in großem Maßstab ein. Einen spannenden Aspekt des Riesenprojekts wird Gabriele Thiede auf dem Pentaho User Meeting am 6. März vorstellen: wie migriert man mehrere hundert Reports von Business Objects nach Pentaho? Einen Vorgeschmack ihres Vortrags gibt sie in diesem Interview.
Gabriele, wer bist du?
Ich bin waschechte Berlinerin, Jahrgang 1965, die nach Ausbildung zur Justizassistentin und einigen Jahren Berufsausübung zur Informatik gewechselt ist. Nach Grundstudium in Ulm und Hauptstudium an der TU Berlin, habe ich 1995 als Diplom-Informatikerin in einem dreijährigen Forschungsprojekt zur computer-unterstützten Vorgangsbearbeitung am Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg gearbeitet. Seit 1998 bin ich wie Jan Janke in Genf am CERN tätig, wo ich meine Kenntnisse im Bereich des Business Process Reengineering ausbauen und vielfältig einsetzen konnte. Nach über 18 Jahren Erfahrung mit Verwaltungsabläufen und Verwaltungsinformatik am CERN habe ich Anfang 2017 die Leitung des Reporting und Monitoring Services übernommen, der nicht nur das offizielle Zahlenwerk für den Verwaltungsbereich erstellt, sondern auch dessen Web-Auftritte gestaltet.
Wenn ich nicht arbeite, dann engagiere ich mich im Ski Club CERN, wo ich als Vorstandsmitglied dessen vielfältige Aktivitäten organisiere. Zudem fahre ich fleißig Fahrrad, in meiner Freizeit und für den täglichen Arbeitsweg, und setze mich tatkräftig dafür ein, dass möglichst viele CERN-Mitarbeiter vom Auto aufs Rad umsatteln.
Worum wird es in deinem Vortrag gehen?
Natürlich stelle ich erst einmal das CERN vor mit seinen spannenden Aktivitäten und seiner internen Organisationsstruktur. Danach gebe ich einen Überblick über den Bereich, der von unseren Reports und Statistiken gewöhnlich abgedeckt wird, und über die zur Verfügung stehende technische Infrastruktur, die momentan einer Verjüngungskur unterzogen wird.
Ich gehe in diesem Zusammenhang näher auf das Projekt zur Migration von über 380 existierenden Business Objects Reports nach Pentaho ein. Die Vorgehensweise bei der Projektdurchführung und gesammelten Erfahrungen mit Pentaho und der Migration werden im Mittelpunkt meiner Präsentation stehen. Nicht unerwähnt möchte ich die Werkzeuge lassen, die vom CERN entwickelt wurden, um die Pentaho-Plattform unseren Bedürfnissen anzupassen.
Weshalb setzt das CERN Pentaho für das Reporting ein?
Die strategische Entscheidung für Pentaho begründet sich zu einem großen Teil in dem Vorteil, dass alles aus einer Hand kommt: Datenintegration sowie vielfältige Möglichkeiten für Reporting, Datenanalyse und -visualisierung. Aus technischer Sicht sind auch die Vorteile, dass Pentaho zu großen Teilen Open Source-Software ist und auf der Java-Plattform basiert, mit Gründe dafür, dass wir uns für Pentaho entschieden haben.
Wir nutzen ausschließlich Pentaho Analyzer, Report Designer und C-Tools für die Erstellung von Reports und Dashboards. Der Zugriff aller dieser Komponenten auf gemeinsame Datenquellen garantiert konsistente Ergebnisse. Insbesondere Pentaho Analyzer ist sehr geschätzt, da diese Anwendung es nicht nur uns Entwicklern ermöglicht, Reports für Endnutzer zu erstellen. Die Endnutzer selbst haben somit ein Werkzeug an der Hand, mit dessen Hilfe sie eigene – auch komplexe – Analysen ihrer Daten anfertigen können.
Was erwartest du dir vom Pentaho User Meeting?
Ich bin sehr daran interessiert, andere Unternehmen kennen zu lernen, die wie wir ein großes Migrationsprojekt zu Pentaho durchführen oder bereits abgeschlossen haben. Welche Erfahrungen wurden gesammelt? Können wir „Best Practices“ identifizieren und teilen? Ich würde mich freuen, wenn ich dazu beitragen könnte, das eine oder andere Rad nicht zum x-ten Mal neu zu erfinden.
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